Pflege neu gedacht: Studienreise nach Dänemark inspiriert deutsche Delegation – Umsetzung in Grenzach-Wyhlen geplant Grenzach-Wyhlen/Tønder. 
Eine Delegation aus ganz Deutschland – von Nord bis Süd – reiste in der vergangenen Woche nach Dänemark, um sich vor Ort über die zukunftsweisende Organisation der ambulanten Alters- und Gesundheitsversorgung zu informieren. Mit dabei war auch ein engagiertes Team der Kirchlichen Sozialstation Grenzach-Wyhlen. 
Im Zentrum der Reise stand das dänische Versorgungskonzept, das international als Vorbild gilt: Seit einigen Jahren hat sich die Kommune Tondern zum Ziel gesetzt, alle kommunalen Einrichtungen der stationären Langzeitpflege zu schließen und die ambulante pflegerische Versorgung zu stärken. Ein wichtiges Tätigkeitsfeld der ambulant Pflegenden sind die Alltagsrehabilitation sowie die Prävention, mit deren Maßnahmen der selbstbestimmte Verbleib in der Häuslichkeit so lange wie möglich gewährleistet werden soll. Die Versorgung ist stark digital gestützt und wird niedrigschwellig über die Kommune organisiert. Ein zentrales Prinzip des dänischen Modells ist die alltagsnahe Rehabilitation sowie eine konsequente Ausrichtung auf Prävention. Gesundheitsleistungen werden bedarfsgerecht und unbürokratisch gewährt – das System orientiert sich strikt am individuellen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Finanziert wird es solidarisch über kommunale Steuermittel. „Pflege wird dort aus Sicht der Menschen gedacht. Man merkt, dass ältere Menschen einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft haben als in Deutschland fasste Sandra ihre Eindrücke zusammen. 
Die Studienreise führte unter anderem in Einrichtungen in der Kommune Tønder. Neben zahlreichen Eindrücken entstanden dabei auch erste Kooperationskontakte für zukünftige Austausche mit dänischen Partnern. Eine Arbeitsgemeinschaft wurde gegründet, die künftig regelmäßig internationale Austauschformate organisiert. Im Folgejahr sollen auch Fachkräfte aus Finnland, Schweden, Norwegen, der Schweiz und Österreich eingebunden werden. Die Erkenntnisse aus der Reise fließen nun direkt in die Weiterentwicklung der Pflegeangebote in Grenzach-Wyhlen ein: Insbesondere die rehabilitative Tagespflege, das Präventionscafé sowie der ambulante Pflegedienst sollen ab 2026 gezielt mit digitalen und präventiven Elementen nach dänischem Vorbild weiterentwickelt werden. 
Auch die weiteren katholischen Sozialstationen und weitere Partnerunternehmen im Landkreis Lörrach werden aktiv in den Prozess eingebunden, um ein regional vernetztes, zukunftsorientiertes Modell gemeindenaher Altersversorgung zu schaffen. „Als Auftakt für diese Entwicklungsarbeit findet am 12. Und 13. Juni 2025 ein Zukunfts-Workshop mit dem Pflegeexperten Oskar Dierbach zur Rehabilitation im Alter statt. Ziel ist es, gemeinsam mit Mitarbeitenden der Kirchlichen Sozialstation Grenzach-Wyhlen und unseren Kooperationspartnern konkrete Ansätze zu erarbeiten. Weitere Veranstaltungen sind für den Sommer 2025 geplant – sie sollen den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort stärken und ihre Perspektiven, Wünsche und Bedarfe aktiv in den Entwicklungsprozess einfließen lassen. Denn sie sind unser Maßstab und unser Angebot sollte Ihnen nutzen“ – erklärt Herr Sühwold.

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